Chronik

Freiwillige Feuerwehr Niedergebraching

Gründungszeit

Über die Gründungszeit der Freiwilligen Feuerwehr Niedergebraching ist nur wenig bekannt, da alle Aufzeichnungen der Wehr und des Ortes bei einem Brand 1945 vernichtet wurden. Bei der Suche in Archiven und in Gesprächen mit älteren Dorfbewohnern kam aber doch einiges Wissenswerte zum Vorschein.
In einer Übersicht der Regierung über das Feuerlöschwesen von 1873 wird für die FFW Hohengebraching eine Mitgliederzahl von 34 genannt. Eine Auflistung der Feuerwehren des Bezirksfeuerwehrverbandes Stadtamhof vom 28. Dezember 1881 zeigt das Gründungsjahr 1874 und die Mannschaftszahl 26 für die Feuerwehr Hohengebraching und als Ausrüstung 1 Druckspritze, 15 m Schlauch und 3 Dachleitern. Dem Verzeichnis der Freiwilligen Feuerwehren, Stand am 1. Juni 1898 des Bayrischen Landes-Feuerwehrverbandes ist zu entnehmen, dass die Freiwillige Feuerwehr Hohengebraching am 11. August 1873 gegründet wurde. Die Aufschrift auf der Fahne besagt, dass bereits 1872 eine Feuerwehr bestanden hat. Ebenfalls wurde bereits im Jahre 1871 beim Königlichen Bezirksamt Stadtamhof (in dessen Zuständigkeitsbereich die Gemeinde Hohengebraching bis zur Eingliederung dieses Bezirksamtes in das Bezirksamt Regensburg im Jahre 1929 lag) von der Gemeinde Hohengebraching unter Bürgermeister Wilhelm ein Antrag zur Beschaffung einer Feuerlöschmaschine gestellt.
Die Gemeindebürger mögen sich bis zum Antrag schon mehrere Jahre mit dem Gedanken getragen haben, ein wirksames Hilfsmittel gegen Brandkatastrophen zu beschaffen. Einem Gemeindebeschluss vom 24. April 1872 ist zu entnehmen, dass die Bewohner von Niedergebraching anno 1868 durch Brandunglück schwer gelitten haben. Zündelnde Kinder hatten auf dem Völklhof das Feuer entfacht. Die Erwachsenen des Dorfes waren auf den Feldern beim Kartoffelklauben. Bis sie das Dorf erreichten, standen schon viele Anwesen in Flammen. Nur wenige Häuser überstanden den großen Brand. Auch hat sich die Gemeinde Neudorf bereits 1870 entschlossen, falls die nur 1/2 Wegstunde von Neudorf entfernte Gemeinde Hohengebraching eine fahrbare Feuerspritze anschaffe, diese beim Kauf mit einer Zuzahlung von 50 fl (fl = Gulden) zu unterstützen, und um im Falle einer Notwendigkeit für Neudorf ebenfalls ein Löschgerät in greifbarer Nähe zu haben.
Auf allen Ebenen war man sich einig über die Notwendigkeit einer fahrbaren Spritze, aber die Finanzierung bereitete Probleme für die Gemeinde Hohengebraching. Der weitaus größere Teil der Gemeindebürger wohnte in Niedergebraching, welches 1868 durch Brand geschädigt und außerdem 1871 einen Totalhagelschlag erlitten hatte. Die beantragte Kirchmeiersche, vierrädrige Druck- und Fahrspritze mit 75 Fuß Hanfschläuchen sollte 450 fl kosten. Die Gemeinde Hohengebraching selbst konnte nur jeweils 50 fl an Michaeli 1873 und 1874 aufbringen. So waren alle erleichtert über das Angebot aus Neudorf, weitere 50 fl zu übernehmen. Den größten Anteil der Kaufsumme von 300 fl übernahm großzügig die Kath. Kirchenstiftung Hohengebraching unter Pfr. Stadler, die diesen Betrag bei der Übergabe der Spritze in Regensburg bar aushändigte. Auch die spätere Unterbringung der Spritze musste im Schlossgut Hohengebraching erfolgen, da in Niedergebraching keine geeigneten Räumlichkeiten vorhanden waren.

Organisation um die Jahrhundertwende

Die damals kleinen Feuerwehren organisierten sich schon bald in der Bayr. Landesfeuerwehr, die wiederum auf Bezirksebenen gegliedert war. So schickte die Freiwillige Feuerwehr Hohengebraching am 18. Juli 1880 den Delegierten Andreas Melzl von Niedergebraching zur Bezirksfeuerwehrversammlung nach Stadtamhof, wo die Organisation der Wehren besprochen wurde.
Wie aus Archivmaterial zu entnehmen ist, kam es offenbar im vergangenen Jahrhundert und auch noch später öfter zu Ausschreitungen der Löschmannschaften bei der Bekämpfung von Bränden. So ist im Staatsarchiv Amberg u. a. ein Bericht des Kommandanten Völkl an das Bezirksamt Stadtamhof vom 11. August 1892 erhalten; hierin kann aber bestätigt werden, dass die Hohengebrachinger Feuerwehrleute pflichtschuldig nur ihren Dienst am Nächsten getan haben.  

Bericht des Kommandanten Völkl an das Bezirksamt Stadtamhof

„Brand in Abbach betreffend zwecks Unziemlichkeiten und Exzessen der Feuerwehrleute beim Löschen des großen Brandunglücks. Beim Brand in Abbach haben sich unter meinem Kommando 30 Mann der freiwilligen u. pflichtigen Feuerwehr Hohengebraching eingefunden. Die Ankunft um 3 Uhr meldete ich beim Hr. Bürgermeister in Abbach. Die Abfahrt geschah um 11 Uhr nachts. Mir ist über besondere Vorgänge, Unziemlichkeiten und Exzesse meiner Mannschaft nichts bekannt. Gehorsam Der Komandant Völkl“
Scheinbar war es weiterhin üblich, die Löschmannschaften am Brandort ausreichend auch mit Freibier zu versorgen. So sah sich das Königl. Bezirksamt Stadtamhof am 4. Mai 1928 dazu veranlasst, die Abgabe von Freibier und das Rauchen bei Brandfällen zu untersagen. Sie wandten sich in einem Schreiben an alle Feuerwehren gegen die Gewohnheit: „….wenn häufig noch während des Brandes oder mitten unter den Aufräumungsarbeiten, sei es auf Kosten des Brandleiters oder gar der Gemeinde, in meist sehr ausgiebigen Mengen Freibier verabreicht wird.“

Fahnenweihe 1910

Im Jahre 1910 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Niedergebraching eine neue Fahne. Zu dieser Zeit war die Pfarrkirche in Hohengebraching gerade eine Baustelle. Die Ostwand der Kirche war mit Brettern verschlagen, und das Querschiff mit dem heutigen Altarraum wurde unter Leitung des bedeutenden Regensburger Architekten Heinrich Hauberrisser neu errichtet. Wie aus dem Verkündbuch der Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt in Hohengebraching zu entnehmen ist, sollten am 12. Juni 1910 nach 10 Uhr die neuen Fahnen der Freiwilligen Feuerwehren Neudorf und Hohengebraching geweiht werden. Wie aber der Festschrift zur Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr Neudorf vom Juli 1991 zu entnehmen ist, baten die Neudorfer den Hochwürdigsten Herrn Bischof, dass sie doch ihre Fahnenweihe mit Hl. Messe wegen der geladenen 40 Vereine und der momentanen Notkirche in Hohengebraching in Neudorf abhalten dürften. Mit dem Schreiben vom 13. Mai 1910 untersagte der Bischof dieses Vorhaben. Nun berichtet aber das Verkündbuch, dass am 12. Juni 1910 während des Pfarrgottesdienstes (also um 8 Uhr) nur die Weihe der Niedergebrachinger Feuerwehr stattfand. Die Neudorfer werden nicht mehr erwähnt. Es ist damit auch nicht geklärt, wo die Neudorfer Fahnenweihe abgehalten wurde.

20er und 30er Jahre

Mündlichen Berichten zufolge fand in den 20iger und 30iger Jahren jeden Monat eine Feuerwehrübung statt. Hier wurde sowohl Ordnung und Disziplin, als auch der Umgang mit der Handdruckspritze von 1872 geübt. Diese Übungen dienten sowohl zur Ertüchtigung der Wehr, als auch zur Freude der Kinder und Dorfjugend. Die Spritze war damals im Schuppen des Gemeindehauses in Niedergebraching untergebracht. In dieser Zeit blieb das Dorf von Feuer verschont, die Wehr half aber bei Bränden in den Nachbardörfern, wie z. B. bei einem Scheunenbrand durch Blitzschlag am 28. 5. 1929 in Graßlfing. 

Ende des 2. Weltkriegs

Den 2. Weltkrieg überstand die Gemeinde Hohengebraching leidlich, jedoch traf es Hohen- und Niedergebraching schwer am 26. April 1945 nachmittags. Die Amerikaner hatten mit schweren Verlusten bei Poikam über die Donau gesetzt. Im Wald am Weinberg hatte sich die SS verschanzt, musste aber vor den Amerikanern auf den Dürrbuckel zurückweichen. Ein Angehöriger der SS legte aber noch Feuer im Dorf Niedergebraching in den Anwesen Perzl, Kellner, Wittmann, Köstlmeier, Hoibl und Allkofer. Die Familien Kellner und Hoibl konnten durch sofortiges Löschen das Feuer eindämmen, bei Perzl und Allkofer konnte ein Übergreifen der Flammen auf die Wohnhäuser verhindert werden. Die Anwesen Wittmann (damalige Bürgermeisterei) und Köstlmeier brannten vollständig nieder. Auch im Anwesen Rieger versuchte ein SS-ler Feuer zu legen, aber er wurde von einem arbeitsverpflichteten polnischen Kriegsgefangenen auf dem Zirngiblhof dabei erwischt. Dieser rief: „Lauf, lauf, das ganze Dorf ist schon voller Amerikaner.“ Dieses entsprach zwar nicht der Wahrheit, der Brandstifter bekam aber Angst und lief über die Wiesen und Felder nach Hohengebraching, wo er die Hofscheune im fürstlichen Pachtgut in Brand setzte. Dabei verbrannte auch die fahrbare Schiebeleiter, die 1928 angeschafft worden war.
Im Hause Wittmann, der damaligen Bürgermeisterei in Niedergebraching wurden alle Unterlagen der Gemeinde und der Feuerwehr ein Raub der Flammen. Auch die Fahnenstange und der Tragegurt für die Feuerwehrfahne fielen den Flammen zum Opfer. Die Fahne der Feuerwehr selbst von 1910 konnte angesengt geborgen werden.
Als die Wehr am Prangertag 1946 an der Fronleichnamsprozession in Hohengebraching teilnehmen wollte, mussten sich die Männer eine Fahnenstange und einen Tragegurt zu leihen nehmen. Fahnenträger war damals Karl Rieger. Im selben Jahr drechselte man sich eine neue Stange und ließ eine Spitze drehen, um wieder eine komplette, wenn auch angesengte Fahne zu haben.

Die 50er Jahre

Unter Bürgermeister Xaver Kindl legte das Dorf Niedergebraching einen Feuerlöschteich hinter dem Anwesen Kindl an. Das Terrain war aber sehr moorig und es hielten sich viele Bisamratten, so dass die Uferböschungen immer wieder nachrutschten und der Teich sehr schnell verlandete. Ebenfalls wurde in dieser Zeit die erste Motorspritze angeschafft, die aber bei Übungen und Einsätzen wiederholt Probleme bereitete.
Als am Sonntag Abend des 5. August 1956 im Anwesen Rieger ein Brand ausbrach, war die volle Schlagkraft der Niedergebrachinger Wehr gefordert und auch alle Wehren der Umgebung waren notwendig, um noch größeren Schaden zu verhindern. Zu diesem Brandunglück ist in der Landumschau der Mittelbayrischen Zeitung vom 7. August 1956 folgendes zu lesen: „Niedergebraching wurde am Sonntag von Großbrand heimgesucht. Die Feuerwehren der Umgebung und aus Regensburg im Einsatz / Schaden etwa 150000 Mark.
Am Sonntagabend gegen 22 Uhr brach vermutlich in der Scheune des Landwirts Sebastian Rieger in Niedergebraching im Landkreis Regensburg ein Brand aus. Das Feuer griff auch auf die Anwesen der Nachbarn Johann Völkl und Xaver Zirngibl über. Das Großfeuer brachte alle freiwilligen Feuerwehren der Umgebung auf die Beine. An den Löscharbeiten beteiligten sich auch die Regensburger Berufsfeuerwehr und die Landesfeuerwehrschule Regensburg. Die Berufsfeuerwehr rückte mit Baurat Wischer gegen 22.45 Uhr zum Brandplatz ab. Kreisbrandinspektor Zelzner und Beamte der Kriminalaußenstelle der Landpolizei Regensburg waren gleichfalls zur Stelle. Die Feuerwehren bekämpften das Großfeuer aus allen zur Verfügung stehenden Rohren. Sie wollten vor allem ein Übergreifen der Flammen auf die Wohngebäude verhüten, was auch gelang. Niedergebrannt sind zwei Scheunen und zum Teil ein Stadel, drei Stallgebäude und fünf Schuppen. Mitvernichtet wurden landwirtschaftliche Maschinen und Geräte und ein Teil der eingebrachten Ernte. Man spricht von einem Gesamtschaden von etwa 150000 Mark.
Ein 16 jähriger, landwirtschaftlicher Arbeiter hatte aus Rache und unter Alkoholeinfluss den Brand gelegt.“

Fahnen- und Motorspritzenweihe 1958

Unter Kommandant Josef Hofmeister und Vorstand Xaver Zirngibl konnte die Freiwillige Feuerwehr Niedergebraching die alte fehlerhafte Motorspritze und die angesengte Fahne ersetzen. Am Sonntag, den 20. Juli 1958 wurde die neue Magirus Motorspritze von Pfr. Scheuerer in Hohengebraching geweiht und ebenso die neue Fahne der FF Niedergebraching. Die Weihe fand auf dem Kirchplatz statt. Pfarrer Ruppert Scheuerer sprach in seiner Ansprache von der Bedeutung des Löschens. Nicht nur Feuer muss man löschen, sondern man muss auch den Streit in der Gemeinschaft löschen können. Im Anschluss an das Hochamt für die verstorbenen und gefallenen Feuerwehrkameraden fand ein kleiner Umtrunk im Gasthaus Perzl statt. Die Bürgermeister und Kommandanten der einzelnen Gemeinden, die zur Pfarrei gehörten, waren ohne Fahne und Uniform geladen. Fahnenjunker war bei diesem Fest Hermann Hoibl. Die Fahne kostete damals 400 DM.

Die 60er Jahre

In den Jahren 1964 / 65 brachen die Mitglieder der FF Niedergebraching das alte Hüterhaus in Niedergebraching ab und konnten das alte Holz und die alten Bausteine verkaufen. In Eigenleistung errichteten die Niedergebrachinger Feuerwehrmänner an dieser Stelle ein Feuerwehrhaus mit Turm. Die Ausgaben für Bausteine, Zimmermann, Fenster und Türen beliefen sich auf 863,10 DM und für Getränke an die freiwilligen Helfer auf 158,85 DM.
Die 1958 angeschaffte Magirus-Motorspritze wurde anfangs zu Übungen und auch zu Einsätzen von einem Traktor mit landwirtschaftlichem Hänger transportiert. Dies missfiel jedoch dem Kommandanten Hofmeister und er bemühte sich, einen Feuerwehranhänger für die Spritze und die Gerätschaften zu bekommen. In der Marktgemeinde Zeitlarn sollte 1967 ein Anhänger ausrangiert werden. Mit Rieger Georg und 700 DM in der Tasche fuhr er zur Gemeinderatssitzung nach Regenstauf. Hier sollte er jedoch auf einmal 1000 DM bezahlen. Durch seine standhafte Aussage, dass er nicht mehr Geld dabei habe, konnte der Kaufpreis gedrückt werden und er durfte den Hänger für 700 DM mit nach Hause nehmen. Diese Summe war der Jagdpachtschilling des Jahres 1967, den Hofmeister für die Anschaffung des Feuerwehranhängers erbeten hatte. Die Jagdgenossen mussten in diesem Jahr zu Gunsten der Feuerwehr auf die Ausbezahlung ihres Jagdpachtschillings verzichten. Ebenfalls im Jahre 1967 wurden zum ersten Mal in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Niedergebraching von 3 Löschgruppen Leistungsprüfungen abgelegt. 

Die 70er und 80er Jahre

Die Jahre 1977, 1979, 1983, 1984, 1985, 1986, 1987 und 1989 waren geprägt durch die Ausbildung von weiteren Löschgruppen durch Kommandant Josef Hofmeister. Als Hofmeister 1990 aus Altersgründen nicht mehr für das Amt des Kommandanten kandidieren durfte und seinen letzten Bericht abgab, konnte er darauf verweisen, dass er insgesamt 16 Löschgruppen ausgebildet hat, davon 5 Jugendlöschgruppen mit 2 Mädchenlöschgruppen, 14 Gruppen mit dem Abzeichen in Bronze und 3 Gruppen mit der Endstufe in Gold-Rot. Er freute sich besonders über die Einsatzbereitschaft der Jugend und hielt z. B. im Jahr 1984 23 Übungen mit Jugendlichen ab. Auch sorgte er dafür, dass seit 1985 der Nachwuchs für die Freiwillige Feuerwehr Niedergebraching am Wissenstest der Jugend teilnehmen kann. Im Jahre 1988 renovierten die Wehrmänner das 1965 errichtete Feuerwehrhaus. Fast ein viertel Jahrhundert hatte der Turm zum Trocknen der Schläuche gedient. Nun wurde er abgerissen, da er nicht mehr zu reparieren war und auch nicht mehr gebraucht wurde. In dieser Zeit brachte man die Schläuche in die Wasch- und Trockenanlage nach Pentling. In der Jahreshauptversammlung lobte der 2. Bürgermeister Karl Rieger die Wehrmänner: „Es ist einmalig in der Gemeinde, dass eine Feuerwehr ihr Feuerwehrhaus selbst und noch dazu für die Gemeinde umsonst renoviere.“

Die 90er Jahre und Jahrtausendwende

Kommandant Josef Hofmeister erreichte 1990 im letzten Jahr seiner aktiven Dienstzeit, dass die FF Niedergebraching ein selbstfahrendes Feuerwehrauto erhielt. Es ist ein Ford-Transit, Baujahr 1973, TSF = Tragkraftspritzenfahrzeug, Besatzung 1/5; 6 Mann = Staffel.
In seinem Abschlussbericht 1990 bemerkte Hofmeister zum Ausrüstungsstand , „…dass mit der Übernahme des selbstfahrenden Einsatzfahrzeuges und Ausrüstung mit Funkalarmierung (Ãœbernahme des Funkgerätes im Feuerwehrfahrzeug im Juli 1990) für unsere Wehr das Maximale erreicht sei, da unserer Feuerwehr, als eine kleinere Wehr, bei Einsätzen meist lediglich die Aufgabe der Absicherung bzw. Übernahme der nachgelagerten Aufräumungsarbeiten zukommt.“
Als Hofmeister 1990 aus dem aktiven Dienst der FF Niedergebraching ausschied, konnte er auf 35 Dienstjahre als 1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Niedergebraching zurückblicken. Zuvor war er bereits 5 Jahre als 2. Kommandant tätig. Am 7. September 1990 wurde Hofmeister im Namen der Vorstandschaft von Vorstand Josef Perzl für seinen Diensteifer zum Ehrenkommandanten der FFW Niedergebraching ernannt. Die Ehrenurkunde zu dieser Ernennung überbrachte sein Nachfolger Kommandant Anton Köstlmeier. Bürgermeister Gerhard Klier überreichte den Ehrenteller, und Pfarrer Georg Frank dankte dem Jubilar für seine Hilfsbereitschaft als Kirchenschweizer.
Hofmeister war zwar aus dem aktiven Dienst ausgeschieden, aber noch lange nicht dienstmüde. Er bildete noch eine Damenlöschgruppe aus, die das Leistungsabzeichen in Bronze fehlerfrei bestand. Es waren dies: Marianne Baumann, Gerlinde Gebhard, Renate Kellner, Resi Köstlmeier, Inge Nadler, Paula Prößl, Erika Stieglmeier, Rosa Wallner und Hannelore Zirngibl. Für die leider sehr früh verstorbene Resi Köstlmeier rückte Ingrid Kindl nach. Die Gruppe blieb geschlossen beisammen und erreichte 1999 bereits das Leistungsabzeichen in Blau-Gold bzw. Gold.
Die Aufgabe und Verantwortung des 1. Kommandanten übernahm im Mai 1990 Anton Köstlmeier. Er war mit Leib und Seele Feuerwehrmann, aber bereits nach einem Jahr Dienst für die FF Niedergebraching wurde er im 35. Lebensjahr durch einen tragischen Verkehrsunfall aus dem Leben gerissen. Die Freiwillige Feuerwehr Niedergebraching wird ihm stets ehrend gedenken.
Die verwaiste Kommandantenstelle übernahm nach seiner Wahl im Herbst 1991 Franz Kellner. Er bemühte sich in den Folgejahren ebenfalls sehr um einen guten Leistungsstand in der Wehr. Er warb um Jugendliche und konnte sogar eine komplette Gruppe Neuzugezogene aus dem Gebiet Rehfeld II gewinnen. Aber er war nie ganz zufrieden mit der Ausrüstung der Wehr. Sein Antrag bei der Gemeinde für ein LF 8/6 und ein neues Gerätehaus wurde 1994 abgelehnt. Er bemühte sich aber weiter um eine bessere Ausrüstung, musste jedoch 1996 abermals in der Hauptversammlung berichten, dass von der Gemeinde der Kauf eines gebrauchten Löschgruppenfahrzeuges LF 8 mit fast voller Beladung und Atemschutzgeräten abgelehnt worden sei, obwohl das Fahrzeug nur 8000 DM gekostet hätte und das alte TSF für 5000 DM verkauft worden wäre. Das Fahrzeug wäre 20 Jahre alt gewesen und hätte Reparaturmaßnahmen erfordert, die Jakob Riess kostenlos ausgeführt hätte. Die Begründung der Gemeinde lautete: „Entweder was G’scheits oder nix.“ Im Jahre 1995 konstruierte der 1. Gerätewart Jakob Riess ein patentreifes Schlauchaufrollgerät, das die Arbeit bei Einsätzen und Übungen erheblich erleichtert. Die Gerätewarte der FF Niedergebraching hielten die Fahrzeuge und Geräte stets in einem einwandfreien Zustand, so dass sie bei Bewertungen immer die Note 1 erhielten.
Im Jahre 1997 übernahm Thomas Weinbeck das Amt des 1. Kommandanten, nachdem Franz Kellner nicht mehr kandidierte.
Im September 1998 erhielt die FF Niedergebraching eine neue Tragkraftspritze, da die Vorgängerspritze von 1958 immer öfter unzuverlässig arbeitete. Die neue Feuerlöschkreiselpumpe von der Fa. Rosenbauer, Typ FOX TS 8/8 mit einer Leistung von 800 l pro Minute bei 8 bar Druck wurde am 4. Adventsonntag vor der Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt von Pfarrer Georg Frank gesegnet. Dieser wies auf die Gefahren beim Einsatz der Feuerwehr hin und wünschte, ebenso wie Kreisbrandrat Waldemar Knott viel Glück, wenig Einsätze, jedoch viele Übungen mit dem modernen Gerät. Im Jahr 2000 bekam die Freiwillige Feuerwehr eine neue Fahne. Zu diesem Anlass wurde im Sommer eine groß angelegte Fahnenweihe mit vielen Veranstaltungen abgehalten.

Neues Gerätehaus und Fahrzeug

Ein Grundstück für den Bau eines neuen Gerätehauses konnte bereits im Mai 1998 an der Flurbereinigungsstraße von Niedergebraching nach Seedorf erworben werden. Die Bauzeit des neuen Gebäudes streckte sich von 2004 bis 2006; der Großteil der Arbeit wurde freiwillig durch Mitglieder der Feuerwehr unentgeltlich geleistet, was der Gemeinde Pentling eine bedeutende Menge an Geld sparte und dieser wohl auch die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges ermöglichte. Das neue Feuerwehrgerätehaus wurde zusammen mit einem neuen Tragkraftspritzenfahrzeug im Frühjahr 2006 eingeweiht.