Mittelbayerische Zeitung vom 17.03.2015
POIGN. Sie tun Dienst, egal, ob es schneit oder die Sonne vom Himmel brennt, sie rücken mitten in der Nacht und am Feiertag aus, sie bilden sich fort und sie bilden aus und das alles, ohne einen Cent dafür zu sehen. Sie arbeiten im Ehrenamt und diese Ehre wurde ihnen nun zuteil: Insgesamt 67 Feuerwehrmänner und -frauen aus zehn Feuerwehren der Gemeinden Pentling und Obertraubling zeichneten Landrätin Tanja Schweiger und Kreisbrandrat Wolfgang Scheuerer bei einer Ehrenfeier im Gasthaus Lehner in Poign mit dem Ehrenzeichen in Gold oder in Silber aus.
20 mal Gold und 41 mal Silber
20 mal überreichten sie Gold für 40-jährigen Dienst, 41 mal Silber für 25 Jahre Dienst. Trotz angeschlagener Gesundheit hatte es sich die Landrätin nicht nehmen lassen, den Feuerwehrleuten diese Ehre zu erweisen. Was auch immer sich im Leben der Geehrten getan haben mag, ihr Engagement für die Feuerwehr sei fester Bestandteil gewesen, sagte Schweiger.
176 Feuerwehren gebe es im Landkreis, informierte die Landrätin. Und gerade bei Ereignissen wie großen Hochwassern zeige sich, dass man jede einzelne von ihnen brauche, denn die Feuerwehren verfügen über eine unwahrscheinliche Manpower. „Das kann man nicht mit Geräten aufwiegen!“ Schweiger dankte jedem Feuerwehrmann und jeder Feuerwehrfrau persönlich für deren Dienst.
Hans Hopfensperger aus Pentling ist zuständig für den Kreisbrandbrandmeister-Bezirk, der Pentling und Obertraubling umfasst. Auch er selber durfte sich am Ende in die Schlange derer einreihen, die für vier Jahrzehnte Dienst geehrt wurden.
„Idealisten vor Ort“
Kreisbrandrat Wolfgang Scheuerer dankte den „Idealisten vor Ort“, die viel Zeit opfern. Er betonte die Veränderungen im Feuerwehrwesen. Gerade Feuerwehrler, die schon so lange dabei sind, wissen das. Immer wieder mussten sich die Feuerwehren anpassen und ihre Mitglieder neue Techniken erlernen. Gleichzeitig seien sie auch Vorbilder für die Jugend.
Dem Dank des Kreisbrandrats schlossen sich Pentlings Bürgermeisterin Barbara Wilhelm und Obertraublings Bürgermeister Rudolf Graß an. Für Gemeinden seien die Freiwilligen Feuerwehren etwas sehr Zentrales. „Wir könnten es als Gemeinde nur schwerlich stemmen, wenn wir das mit einer Berufsfeuerwehr abdecken müssten.“ Und im gesellschaftlichen Leben der Orte seien die Feuerwehren „ein kleiner Leuchtturm“.
Eine Woche ins Erholungsheim
Alle, die für ihren 40-jährigen Dienst ausgezeichnet wurden, bekamen als anerkennendes Geschenk einen einwöchigen Freiaufenthalt im Feuerwehrerholungsheim Bayerisch Gmain. Und weil auch die Frauen und Lebenspartnerinnen den Dienst ihrer Männer mittragen mussten, sind auch sie dazu eingeladen.
Bürgermeister Graß zeichnete Karl Prücklmeier von der Feuerwehr Oberhinkofen aus, der nach 18 Jahren seinen Dienst als Kommandant der Wehr beendet hat. Und dann waren der Worte genug gewechselt.
„Die Knödel schwimmen schon im Topf!“, läutete Graß das gemütliche Beisammensein ein, zu dem die Gemeinden ihre Feuerwehrleute im Gasthaus Lehner in der Talstraße 3 in Poign eingeladen hatten.