03.05.2013 Brand Landwirtschaftliches Anwesen Bad Abbach
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Bericht der Mittelbayerischen Zeitung vom 04.05.2013:
BAD ABBACH. In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde ein Scheunengebäude auf dem Hof von Hermann Seidl-Schulz in Bad Abbach ein Raub der Flammen. Gegen 23.30 Uhr war das Feuer auf dem Gut Weichs in einem Strohlager ausgebrochen und hatte sich dann rasend schnell ausgebreitet. Die Brandursache ist noch völlig unklar. Größere Personenschäden gab es nicht.
Eine Anwohnerin, die ihre auf dem Hof untergestellten Ponys in Sicherheit brachte, erlitt eine leichte Rauchvergiftung, konnte aber das Krankenhaus am Samstag bereits wieder verlassen. Auch rund 30 Kälber wurden vom Hofbesitzer und seiner Familie rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Ein Großaufgebot aus zwölf Feuerwehren der Großgemeinde Bad Abbach, des Landkreises Kelheim und des Landkreises Regensburg löschten und schützten die angrenzende Stallung und das Wohnhaus vor einem Übergreifen der Flammen. Trotzdem ist der Sachschaden immens hoch. Er beläuft sich nach ersten Schätzungen auf eine halbe Million Euro.
Dieseltank war mit im Raum
Das rund 1000 Quadratmeter große abgebrannte Gebäude beherbergte eine Maschinenhalle, ein Getreidesilo und das Strohlager, in dem der Brand ausbrach. Auch ein Dieseltank mit 1600 Litern Treibstoff befand sich in einem kleineren, angrenzenden Raum. Auch hier verhinderten die Einsatzkräfte, dass der Treibstoff Feuer fing. Hermann Seidl-Schulz und seine Frau Katrin waren an dem verhängnisvollen Abend gegen elf Uhr von einer Kabarettveranstaltung nach Hause gekommen, dabei auch um den Stall gefahren, „aber da war nichts, gar nichts“, schüttelt Katrin Seidl-Schulz den Kopf. Innerhalb von Minuten brannte es dann.
Auch Nachbarn berichten davon, dass es rasend schnell gegangen sein muss. Krachendes Bersten, das wie Schüsse durch die Nacht dröhnte, weckte viele Anlieger und dann waren auch schon die Feuerwehrsirenen zu hören. Einsatzwagen um Einsatzwagen rückten an. Von mehreren Seiten wurde gelöscht.
Im Hof steht ein ausgebrannter Traktor. Hermann Seidl-Schulz hatte noch versucht ihn zu retten, vergeblich. Der Mähdrescher in der brennenden Maschinenhalle wird mit Wasser gekühlt. Ihn aus der Halle zu ziehen ist zu gefährlich für die Einsatzkräfte, sagt Kreisbrandrat Nikolaus Höfler, der zum Einsatzort geeilt ist. Vor blühenden Kirschbäumen in einem gepflegten Blumenbeet steht Hermann Seidl-Schulz, bei ihm Kollegen aus benachbarten Landwirtschaften und Bürgermeister Ludwig Wachs. Der Feuerschein taucht die Szene in ein gespenstisches Licht, es herrscht Fassungslosigkeit. Und immer wieder kommt der Satz: „Gott sei Dank ist niemand zu Schaden gekommen.“
Dass sich kein Mensch in der Flammenhölle befunden hatte, ist zu diesem Zeitpunkt schon klar, und dass die Kälber allesamt sicher im großen Stall bei den Kühen und den Jungtieren untergebracht sind, das beruhigt ebenfalls. Erst am nächsten Tag wird dann bekannt, dass Nachbarin Christine Stolte mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus musste. Sie hat auf dem Bauernhof drei Ponys und einen Esel stehen und wohnt gleich in der Nähe. Als sie das Feuer sah, ist sie mit dem Freund ihrer Tochter zum Hof gelaufen, um die Tiere in Sicherheit zu bringen, erzählt sie. Das gelang, aber sie musste danach eine Nacht im Krankenhaus verbringen.
Am Samstagmorgen ist der Hof immer noch abgesperrt. Feuerwehrleute arbeiten weiter. Manche sind immer noch vom Einsatz der Nacht da. „Die Bedeutung von Schlaf wird häufig überschätzt“, sagt einer von ihnen trocken. Feuerwehrfrau Stefanie Rieger ist eine von ihnen. Sie wohnt ganz in der Näher. Als der Piepser gegangen ist und sie rausgelaufen ist, hat sie den Brand schongesehen, erzählt sie.
Hermann Seidl-Schulz ist selbst Mitglied der Bad Abbacher Feuerwehr, da ist die Betroffenheit groß, sagt auch ihre Kollegin Eva Bittner. Seidl-Schulz ist ein Bär von einem Mann; nach der fürchterlichen Nacht fährt er mit dem Schlepper und versucht Maschinen aus der abgebrannten Halle zu bergen. „Wir stehen vor einem Rätsel. Auch die Kriminalpolizei hat nichts gefunden“, sagt er.
Der Kriminaldauerdienst der Kripo Landshut war schon in der Nacht da und kann die Untersuchung erst wieder aufnehmen, wenn die Feuerwehr das Gelände freigibt. Seidl-Schulzs Söhne arbeiten bei der Bergung der Maschinen mit, sein Bruder Martin ebenfalls. Der kennt den Hof natürlich genau, beschreibt, dass über dem Strohlager noch ein Blechhäuschen war. Das ist jetzt runtergefallen und erschwert die Löscharbeiten.
Heulager gottseidank entfernt
Und im Übrigen ist er unendlich dankbar dafür, dass auf dem Dach des angrenzenden Stallgebäudes kein Heu mehr lagert. Dieses Heulager wurde von der Familie schon vor einiger Zeit aufgegeben. „Wenn da noch was gewesen wäre, das wäre in Nullkommanix zum Wohnhaus durchgelaufen“, ist er sich sicher. Auch er ist fassungslos. Das Ganze sei ein Schock. So lange man noch beschäftigt sei, gehe es schon. Aber wenn man sich erst mal hinsetze und das Denken anfange ….
Dankbar für Arbeit der Feuerwehr
„Wir sind so dankbar für die Arbeit der Feuerwehren und die Top-Ausrüstung“, sagt er noch, dann packt er wieder mit an. Die Aufräumarbeiten laufen, es ist Samstag, 11 Uhr in einem ungeraden Monat, und so fängt auf einmal die große Sirene auf dem Dach des Wohnhauses zu heulen an. Wie jeden ersten Samstag um elf Uhr in einem ungeraden Monat. Routine – aber an diesem Tag hat die Routine einen beklemmenden Beigeschmack.
Der Brand am Gut Weichs ist der dritte innerhalb kürzerer Zeit in der Gegend. Mitte März brannte eine Laube in der Stinkelbrunnstraße, am Mittwoch ein Holzzaun in der Frauenbrünnlstraße.
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Niedergebraching 44/1
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